Energiebericht

Systembild Energiebericht
Energiebericht

Der Energiebericht Rheinland-Pfalz wird von der Landesregierung im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrages zur Unterrichtung der Öffentlichkeit herausgegeben. Laut Beschluss des rheinland-pfälzischen Landtags vom 27.03.1992 wird er im zweijährigen Turnus erstellt.

Der Energiebericht gibt einen Überblick über die Handlungsfelder der Energiepolitik der Landesregierung unter anderem mit den Schwerpunkten Energieeinsparung, Steigerung der Energieeffizienz und Ausbau der Erneuerbaren Energien, die Struktur und Entwicklung der Energieerzeugung und des Energieverbrauchs, die Energiepreisentwicklung sowie die Entwicklung der energiebedingten Emissionen im Land.

Das Energieministerium veröffentlicht den Energiebericht alle zwei Jahre. Dieser spiegelt den Stand der Umsetzung der Energiewende im Land wider.

Der 14. Energiebericht basiert auf der amtlichen Energiebilanz und bezieht sich auf die Bilanzjahre 2018 und 2019.

10 wesentliche Kernaussagen des 14. Energieberichts:

  • Mit einem Anteil von 75% bezogen auf den Stromverbrauch des Landes (28,7 TWh) hat die rheinland-pfälzische Stromerzeugung 2019 (21,4 TWh) einen neuen Rekordwert erreicht.
  • Im Jahr 2019 wurde mit 51% (11 TWh) mehr als die Hälfte der im Land produzierten Strommenge aus erneuerbaren Energieträgern produziert (1990: 12%; 2000: 17%). Wesentlichen Anteil daran hatte mit 32% die Windenregie (6,9 TWh), gefolgt von Solarenergie (9,6% bzw. 2,1 TWh) und Biomasse / Wasserkraft, die zusammen einen Anteil von 9,4% hatten.
  • In Rheinland-Pfalz lag die Netto-Stromerzeugung aus KWK 2019 bei 8,1 TWh.
  • Der Stromverbrauch belief sich in Rheinland-Pfalz 2019 auf 28,7 TWh. In den letzten zehn Jahren veränderte sich der Stromverbrauch kaum und lag durchschnittlich bei 29 TWh. Der Anteil der erneuerbaren Energieträger am Stromverbrauch lag 2019 bei 38,3%.
  • Die industrielle Eigenstromerzeugung hatte in 2019 einen Anteil an der Gesamtstromerzeugung von ca. 35%, am Gesamtstromverbrauch des Landes von ca. 26% sowie am Stromverbrauch der rheinland-pfälzischen Industrie von ca. 51%.
  • Zwischen 2000 und 2019 nahm der Primärenergieverbrauch in Rheinland-Pfalz um 0,8% ab. In den letzten zehn Jahren schwankte er um einen Durchschnittswert von rund 179 TWh (2019: 178,7 TWh).
  • Der Anteil des nicht-energetischen Verbrauchs in Rheinland-Pfalz am gesamtdeutschen Verbrauch lag 2019 bei 15%, bezogen auf den gesamten Primärenergieverbrauch dagegen nur bei 5%, was auf die große Bedeutung der Chemischen Industrie in Rheinland-Pfalz zurückzuführen ist.
  • Der Anteil der erneuerbaren Energien zur Deckung des Primärenergieverbrauchs belief sich 2019 auf 14% bzw. 24,5 TWh (Deutschland: 15%); während der direkt ausgewiesene Anteil am Endenergieverbrauch (2019: 136,2 TWh) dagegen bei 7,3% des Energieverbrauchs lag. Unter Einbeziehung der regenerativen Anteile am Endenergieverbrauch von Strom und Fernwärme ergäbe sich ein Anteil von ca. 15% bis 16%.
  • Die Anteile am Verbrauch von Endenergie verteilen sich auf die Sektoren Haushalte/GHD (57,5 TWh bzw. 42%), Industrie (42,6 TWh bzw. 31%) und Verkehr (36 TWh bzw. 26%). Der Anteil der Wärme im Endenergieverbrauch in Rheinland-Pfalz wurde 2019 zu zwei Drittel durch Mineralöle bzw. Mineralölprodukte (37%) und Erdgas (30%) gedeckt.
  • Die erneuerbaren Energieträger trugen 2019 etwa 11% zur Deckung des Bruttoendenergieverbrauchs im Bereich Wärme bzw. Kälte bei (2005: 5%).

14. Energiebericht Rheinland-Pfalz (pdf; ca. 1,8 MB)

Anhang (pdf; ca.1,7 MB)

Energiestatistik

Der Ausbau der Erneuerbaren Energien im Strom-, Wärme- und Verkehrssektor stellt eine wesentliche Säule der rheinland-pfälzischen Energiepolitik dar. Im Stromsektor hat sich Rheinland-Pfalz das Ziel gesetzt, den Stromverbrauch im Land bis zum Jahr 2030 bilanziell zu 100% aus Erneuerbaren Energien zu decken.

Nachfolgend sind die wichtigsten energiestatistischen Daten zusammengestellt, die einen Überblick über den Ausbaustand der Erneuerbaren im Land geben.

Primärenergieverbrauch (PEV)175,7 Mrd. kWhDen größten Anteil am PEV hatte mit 40,7% der Energieträger Erdgas, gefolgt von den Mineralölen und Mineralölprodukten mit einem Anteil von 37,8%.
Anteil der Erneuerbaren Energien am PEV14,5% bzw. 25,5 Mrd. kWh Bedeutendster Energieträger ist Biomasse mit 13,2 Mrd. kWh bzw. 51,9%.
Endenergieverbrauch (EEV)132,9 Mrd. kWhBeim EEV waren die Mineralöle und Mineralölprodukte mit 34,5% von wesentlicher Bedeutung. Erdgas hatte mit 32,5% den zweitgrößten Anteil am EEV.
Anteil der Erneuerbaren Energien am EEV7,6% bzw. 10,1 Mrd. kWh Der Anteil der Biokraftstoffe am EEV des Verkehrs betrug 6,2% bzw. 2,0 Mrd. kWh.
Bruttoendenergieverbrauch (BrEEV 2019)133,4 Mrd. kWhDer BrEEV unterscheidet sich gegenüber dem EEV durch die Miteinberechnung der Verteilungs- und Übertragungsverluste sowie des Eigenverbrauchs der Energiewirtschaft und wird gemäß EU-Richtlinie 2009/28/EG ausgewiesen.
 Anteil Wärme und Kälte am BrEEV60,7% bzw. 83,5 Mrd. kWh 
Anteil der EE an Wärme und Kälte   11,1% bzw. 9,3 Mrd. kWh 
Anteil der EE am BrEEV  16,0 % 

 

  Anteil an ErzeugungAnteil am Verbrauch
Bruttostromverbrauch28,496 Mrd. kWh  
Bruttostromerzeugung22,544 Mrd. kWh 79,1 %
Bruttostromerzeugung aus Erneuerbaren Energien11,756 Mrd. kWh52,1 %41,3 %
Windenergie7,605 Mrd. kWh33,7 %26,7 %
Photovoltaik

2,206 Mrd. kWh

9,8 %7,7 %
Biomasse1,139 Mrd. kWh5,1 %4,0 %
Wasserkraft  0,748 Mrd. kWh3,3 %2,6 %
Sonstige EE0,057 Mrd. kWh0,3 %0,2 %
Bruttostromerzeugung aus nicht Erneuerbaren Energien10,788 Mrd. kWh47,9 %37,9 %
Erdgas9,953 Mrd. kWh44,1 %34,9 %
Austauschsaldo (Import)5,593 Mrd. kWh 20,9 %
Im Jahr 1990 lag der Anteil noch bei 72,6%