| Versorgungssicherheit

Katrin Eder: „Wir brauchen ein Energiesystem, das von regenerativen Energien getragen ist“

Energie- und Klimaschutzministerin bei LDEW-Tagung – „Erderwärmung ist ein hoher Kostenfaktor“ – Transformation als Gemeinschaftsaufgabe
Klimaschutzministerin Katrin Eder
Klimaschutzministerin Katrin Eder

Energieministerin Katrin Eder dankte den Unternehmen der Gaswirtschaft und dem Landesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (LDEW) für ihr besonnenes Handeln in der Energiekrise, die durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ausgelöst wurde. „Auch dank Ihres umsichtigen Engagements konnte die Gasversorgungssicherheit in unserem Land gewährleistet werden“, so die Ministerin. „Inzwischen haben sich die Gaspreise an den Börsen wieder auf einem Preisniveau von Mitte 2021, also vor Ausbruch des Ukrainekriegs, stabilisiert“, erklärte Katrin Eder bei der 38. LDEW-Tagung „Gas im veränderten Markt" in Stromberg.
 
Erdgas ist für Rheinland-Pfalz ein wichtiger Energieträger. Im Krisenjahr 2022 lag der Anteil von Erdgas am Primärenergieverbrauch bei über 37 Prozent, bundesweit aber nur bei 24 Prozent. Die Gründe dafür liegen in der Stromversorgung in Rheinland-Pfalz, aber auch im Industriesektor. 31 Prozent des Erdgasanteils bezogen sich auf die Prozesswärmeerzeugung im verarbeitenden Gewerbe, 23 Prozent auf die privaten Haushalte. Der hohe Erdgasverbrauch war 2022 mit etwa elf Millionen Tonnen an energiebedingten CO2-Emissionen verbunden – ein Anteil von 40 Prozent an den gesamten CO2-Emissionen des Landes.  

„Die Energiekrise aufgrund des Ukraine-Kriegs zeigt, wie fatal Abhängigkeiten vom Export fossiler Energieträger sind. Wir brauchen ein Energiesystem, das von unterschiedlichen regenerativen Energien getragen ist. Daher bauen wir in Rheinland-Pfalz die Erneuerbaren Energie aus, treiben die energetische Gebäudesanierung voran, versuchen Energie zu sparen und effizienter zu nutzen. Zudem entwickeln wir eine nachhaltige, klimaneutrale Wasserstoffwirtschaft“, betonte die Energie- und Klimaschutzministerin.  

„Der Ausbau klimafreundlicher Energie ist auch angesichts der fortschreitenden Erderwärmung zwingend. In Rheinland-Pfalz ist die Jahresmitteltemperatur bereits um 1,7 Grad Celsius angestiegen. 2022 war in Rheinland-Pfalz das wärmste Jahr seit 140 Jahren. Dieser Entwicklung müssen wir entgegentreten. Sie gefährdet unsere Lebensgrundlagen, sie ist aber auch ein gigantischer Kostenfaktor. Der ehemalige Chefökonom der Weltbank, Sir Nicolas Stern, wies bereits 2006 darauf hin, dass ein effektiver Klimaschutz etwa ein Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung kosten wird. Kein Klimaschutz würde aber mindestens fünf- bis 20-mal so teuer“, führte Katrin Eder aus.  

„Der Weg zu einem klimaneutralen Energieversorgungssystem ist aufwändig, braucht Zeit und langen Atem, aber auch Partnerinnen und Partner wie die Energiewirtschaft. Die große Transformation ist eine Gemeinschaftsaufgabe“, so die Energieministerin.

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